Die weltweite Durchschnittstemeratur steigt. Das liegt am sogennaten Treibhauseffekt. Unsere Atmosphäre verwandelt sich in ein Gewächshaus. Die Wärme der Sonne trifft auf die Erde, wird aber nicht mehr ins Weltall zurückreflektiert. Die zusätzliche Energie verändert die Luftströme, lässt Eiskappen schmelzen und Meeresströme versiegen. Das Ergebnis: Stürme, Überflutungen und extreme Temperaturen nehmen zu.
Je mehr Energie auf der Erde gefangen ist, desto öfter werden diese Extremwetter-Ereignisse auftreten.
Wenn diese Entwicklung weitergeht, werden in den nächsten Jahrzehnten ganze Länder unbewohnbar werden. Schon jetzt sucht Indonesien nach einer neuen Hauptstadt, weil klar ist, dass Jakarta versinken wird. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten werden Dürren und Ressourcenknappheit kontinuierlich zunehmen. Und das Verschwinden ganzer Landstriche wird Millionen Menschen in die Flucht treiben.
Unter all diesen Entwicklungen leiden besonders die, die eh schon ein schweres Leben haben. Die, die sich keinen Zweitwohnsitz an einem kühleren Fleckchen leisten können. Die, die keinen Garten und keine ausgefeilten Kühlungssysteme für ihre Wohnung haben. Die, die sich nicht leisten können, nach Überschwemmungen sofort neue Möbel, ein neues Auto oder einen Computer zu kaufen.
Wir müssen verhindern, das sich das Gewächshaus um unsere Erde immer weiter schließt. Dafür haben wir nicht mehr viel Zeit.
Das bedeutet: wir müssen weniger fossile Energieträger wie Gas, Öl und Kohle verbrennen. Und zwar: Jetzt. Das schaffen wir nur, wenn wir anfangen, alle Geräte, die Gas, Öl oder Kohle verbrennen, auszutauschen. Anders als oft dargestellt, geht es dabei nicht um eine Deindustrialisierung. Im Gegenteil: Wir müssen in so kurzer Zeit wie möglich Millionen von neuen Produkten herstellen. So müssen alleine in Deutschland 20 Millionen Gas und Ölheizungen ersetzt werden, neue Züge und Busse hergestellt werden. Und vor allem: neue Energiequellen erschlossen werden. Wir brauchen zehntausende Windräder und – Prognosen zufolge – etwa zehnmal soviele Solaranlagen, wie heute existieren.
Dafür brauchen wir vor allem Menschen die die Fähigkeit haben, diese notwendigen Produkte herzustellen. In Millionen Stückzahlen, präzise und zuverlässig. Klimaschutz wird von Arbeiter:innen umgesetzt, nicht von warmen Worten von Politiker:innen oder Bossen.

Der wichtigste Gegner der Klimabewegung sind die Inhaber:innen der Fabriken und Kraftwerke. Denn die haben kein Interesse an Maßnahmen, die Treibhausgase vermeiden würden. Dies würde nur Ihre Profite schmälern. Sie haben kein Interesse, Kohlekraftwerke stillzulegen. Sie haben kein Interesse, in ihren Fabriken andere Produkte herzustellen, dies bedeutet für sie Investitionen, warum sollten sie diese durchführen, wenn sich mit den bisherigen Produkten wunderbar weiter Gewinne erzielen lassen? Und sie sorgen dafür das die bisherigen Produkte als alternativlos gelten. Mit ihrer Macht, die sich aus Ihrem Vermögen speist, schaffen sie die Rahmenbedingung, das ihre Produkte weiterverkauft werden.
Als Klimabewegung fordern wir Veränderung. Aber wir müssen uns ganz klar bewusst sein, wie diese Veränderung gestaltet sein muss: Wir müssen für Veränderung kämpfen, von der nicht die eh schon Reichen profitieren und alle anderen in den Abgrund stürzen. Anstatt für einen CO2 Preis müssen wir für die Umstellung der Produktion kämpfen. Anstatt den Inhaber:innen der Fabriken Milliarden in den Hintern für diese Umstellung zu blasen und ihnen dann zu erlauben wieder ihre Gewinne aus den Fabriken zu ziehen. Müssen wir mit den Arbeiter:innen in den Fabriken kämpfen, den sie sind es die die Umstellung durchführen und neue Produkte produzieren.
Wir sehen eine fatale Entwicklung: Die von der Politik vorgeschlagenen Maßnahmen bedeuten, wie immer im Kapitalismus: Das Risiko soll sozialisiert werden, es soll von allen getragen werden, besonders von denen die täglich arbeiten und am Ende doch schauen müssen wie sie über die Runden kommen. Die Gewinne sollen privatisiert werden, also von denen eingesteckt werden, die im Geld schwimmen und auch noch die Verantwortlichen für die Ausbeutung und Klimakrise sind.
Wehren wir uns! Kämpfen wir gegen die Fabrikbesitzer:innen! Kämpfen wir mit den Arbeiter:innen für den Erhalt der Werke, die wir so dringend brauchen. Kämpfen wir für echte Veränderung! Kämpfen wir für eine Produktion die uns allen Nützt!